Randvoll mit Gitarren und Cajons rollten zwei Transporter auf den Schulhof. Ausgestattet mit 120 Instrumenten, zahlreichen Tablets inklusive technischer Ausstattung, speziell auf die Liedwünsche der Kinder angepassten „Songbooks“ und mit musikpädagogischem Know-How reiste ein Team von Musikpädagogen und Wissenschaftlern von der Hochschule für Musik Würzburg und der Universität Erlangen-Nürnberg am Montag an der IGS Solms an.
Im Rahmen der Studie „Mehrtägige musikpädagogische Interventionen“ (MEMU-IN), unterstützt durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wurde an der Integrierten Gesamtschule Solms von 20. Mai bis 24. Mai 2019 ein musikalisches Projekt angeboten. Zwei Gruppen mit insgesamt 60 Kindern aus den Jahrgängen 5 und 6 lernten, angeleitet von Musikpädagogen, Akkorde und Grundrhythmen auf der Gitarre, Basics auf dem Schlaginstrument „Cajón“ und sangen gemeinsam dazu.
Anfängliche Schwierigkeiten beim Greifen der Gitarrenakkorde wurden schnell überwunden und die Cajóneinheiten als Pause für die Fingerkuppen sehnlichst erwartet. Neben dem gemeinsamen Musizieren in der Großgruppe mit Fokus auf dem Spielen und Singen eines Liedes, das sich die Kinder im Vorfeld gewünscht hatten, wurden kleine Bands gegründet, die ein selbst gewähltes Lied Schritt für Schritt mit Gitarre, Cajón und Gesang auf die Beine stellten. Kinder, die bereits ein anderes Instrument spielen, durften dies in ihrer Band einbringen. Die Ergebnisse wurden am Freitag präsentiert und die musikalische Projektwoche MEMU-IN mit einem gemeinsamen Pizzaessen gebührend abgeschlossen.
Doch das Projekt ist noch nicht beendet!
Bis zu den Sommerferien werden die Kinder in Ihrer Mittagspause von Musikpädagogen der Universität Gießen besucht und auf ihrem Weg weiterhin unterstützt und angeleitet. Damit auch jeder das Gelernte weiterhin üben und ausbauen kann, dürfen die Instrumente bis Januar mit nach Hause genommen werden.
Das Projekt MEMU-IN soll dazu beitragen, bei Jugendlichen Interesse und Freude am Musikmachen zu wecken, damit diese mehr Musik machen. Die WissenschaftlerInnen untersuchten während der Projektwoche, wie das musikalische und pädagogische Angebot die Teilnehmenden anspricht. Die Forscher wollen zudem herausfinden, ob sich Wirkungen der Projektwoche auf das Musizieren der Jugendlichen auch noch nach einigen Monaten nachweisen lassen. Die Ergebnisse der Studie werden der Schule zur Weiterarbeit zur Verfügung gestellt.
Als Abschluss und Höhepunkt der Religionseinheit „Wer bin ich – eigentlich?“ kam Leah Weigand in die IGS Solms. Obwohl erst Anfang 20, ist sie bereits Preisträgerin des Evangeliums-Rundfunks im Bereich des Poetry-Slams. Gekonnt spricht sie mit ihren Gedichten Fragen und Themen des Alltags Jugendlicher an. Im Vorfeld dieser Veranstaltung hatten Frau Kruber –Arnold und Frau Mattern im Religionsunterricht des Jahrgang 7 Fragestellungen in Bezug auf die individuelle Entwicklung thematisiert. Das Gedicht „Heldentaten“ von Leah Weigand gab hierbei den Schülern wertvolle Denkanstöße und stieß auf große Resonanz. So wurde Leah sehr gespannt erwartet. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, forderte sie ihre ZuhörerInnen zunächst auf, Highlights in ihrem Schulalltag zu nennen. Stichworte wie „Hitzefrei“ und „Pausen“ kamen natürlich auch in ihrem ersten Gedicht, einem augenzwinkernden „Hymnus auf unser Schulsystem“, vor: das Eis war gebrochen, der Kontakt hergestellt, aber dabei blieb es nicht:
Sie lud alle ein, besonders wichtige und einprägsame Worte aus dem Gedicht zu nennen. Die SchülerInnen konnten interaktiv selbst erproben, wie es ist, auf einen Wortimpuls hin ein eigenes Gedicht zu verfassen. Dies sollten die SchülerInnen jetzt selbst einmal ausprobieren: In Kleingruppen, um Din-A3-Bögen gruppiert, legten sie los. Erstaunliche Beiträge entstanden. Alle Gedichtvorträge wurden mit Beifall bedacht.
Beim Vortrag ihres zweiten Gedichts „Ein Text für Versager“ hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der SchülerInnen; denn mit ihren Zeilen und ihrer natürlichen, ungekünstelten Vortragsart und ihrer Wortwahl nahm sie Vieles auf und führte weiter, was die SchülerInnen bewegt. Das Gedicht gipfelte in der Aussage: eigentlich gibt es keine Versager. Wir alle versagen ab und zu, aber es gibt jemanden, der hält dir das nicht vor, sondern steht zu dir, weil er dich kennt. Auf die Frage, wen sie damit meint, antwortete sie: Jesus!
Die vielen Fragen der SchülerInnen beantwortete sie offen und direkt und trug als letztes das bereits bekannte Gedicht „Heldentaten“ vor, in dem der Wunsch ein Held zu sein thematisiert und der Blick auf die Helden des Alltags gelenkt wird – mit dem Schlusspunkt: Jeder kann ein Held sein! Fazit der SchülerInnen: Eine gelungene Veranstaltung, die Lust macht auf eine Wiederholung!
Kurz vor den Osterferien besuchte eine Gruppe von Schülern und Lehrern der IGS Solms und einige Eltern das bekannte Musical Starlight Express in Bochum. Uli Rieß, Musiklehrer an der IGS, hatte den Besuch organisiert. Das rasante Musical ist eines der ältesten Musicals in Deutschland und feierte 2018 sein 30. Jubiläum.
Das Stück handelt von einem Jungen, der seinen Traum von der Weltmeisterschaft der internationalen Züge erzählt. Die Hauptfigur Rusty ist eine (junge) Dampflok – die alte Dampflok ist die Mama – , die den Kampf gegen die moderne E – Lok (Electra) und mächtige Diesellok (Greaseball) antritt.
Nach mehreren Rennen gewinnt Rusty das entscheidende Finale gegen seine Konkurrenten. Die Liebe zu Pearl, dem 1. Klasse Wagen, siegt ebenfalls.
Die Schülerinnen und Schüler nebst den begleitenden Erwachsenen waren von der Aufführung begeistert, da die Showdarsteller das komplette Stück auf Rollschuhen laufen und dazu alles live gespielt und gesungen wurde. Beindruckend war die Nähe zum Publikum, da die Rollschuhbahn durch das Publikum führt und die Fahrer spektakuläre Stunts vorführten und mit einer „Lasershow“ mit unzähligen Effekten für eine prickelnde Atmosphäre gesorgt wurde.
„Wir würden das Musical an jeden weiterempfehlen, der Spaß an Musicals hat“, waren sich Lene Schneider und Fiona Schmidt aus der Jahrgangsstufe 8 einig.
Text: SuS der Jgst.8 Bild: A. Hey